Die aktuelle Rolle der Frauen in Afrika schadet der Wirtschaft

Das Paradoxon von afrikanischen Frauen zeigt das ganze Dilemma eines Kontinents auf. Oftmals bestimmt ein Mann als Chief des Dorfverbandes was passiert oder zuhause eben der Ehemann. Dabei vereint sich vor allem in den Frauen in Afrika das gesamte Potential, das aber nicht richtig ausgeschöpft werden kann. Es gilt Denkanstösse zu geben, durch Statistiken diese Annahmen zu belegen und Änderungen herbeizuführen. Die Rolle der Frauen in Afrika muss besser definiert werden, um Potenziale auszuschöpfen.

Afrikanische Männer behindern den Fortschritt, den afrikanische Frauen leisten könnten

Die afrikanischen Frauen sind auf jeder Stufe der Gesellschaft der Schlüssel für die Zukunft in Subsahara Afrika. An dieser Stelle ist es angebracht die Frage zu stellen, wo Länder in Afrika heute wären, wenn die Frauen mit ihren immer noch eingeschränkten Möglichkeiten schon seit Jahrzehnten aktiver sein würden? Wo wäre der Kontinent wenn die Frauen nicht in völliger Umkehrung wissenschaftlicher Erkenntnisse anstelle von 80 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit für einen Ertrag von 20 Prozent mit 20 Prozent 80 Prozent erbringen könnten? Die restlichen 20 Prozent für die Männer „on-top“ wären sicherlich nicht zu viel verlangt. Pareto lässt grüßen. Die Rolle der Frauen in Afrika ist leider weit entfernt von den Hochglanzbroschüren der Regenbogenpresse und Beratungsfirmen.

Kein angemessener Zugang der afrikanischen Frauen zu Land mit den besten Erträgen

Die Landwirtschaft bildet den größten Arbeitsmarkt und ist Wachstumstreiber und -hemmnis zugleich. Frauen sind zu durchschnittlich 80 Prozent für die tägliche Versorgung mit Lebensmitteln zuständig. Tatsächlich haben Frauen in Afrika nur rund 15 Prozent Zugangsmöglichkeiten (FAO) zu bestem Ackerland und werden so systematisch von diesem wichtigen Wirtschaftszweig abgeschnitten. Weibliche afrikanische Unternehmer – und so muss man diese Frauen an der Basis zutreffenderweise nennen – bringen die besten Voraussetzungen mit tragende Säulen im ökonomischen Kreislauf zu sein oder zu werden, wenn man sie denn lassen würde. Subsidiäre Kaffeebauernfamilien beruhen auf der Leistung von Frauen, die sich neben der Hausarbeit ebenso um Anbau und oftmals allein um die mühevolle Ernte der Kaffeekirschen kümmern.

Frauen in Afrika sind Manager und Leader, dennoch ist die Rolle der Frauen in Afrika anders

Mitunter haben sie Charisma und verfügen meist über starke Persönlichkeiten. Es wird Zeit, dass sie aufstehen und wichtige Angelegenheiten in die Hand nehmen. Dazu ist die Hilfestellung von außen nötig, die sich zum Beispiel durch das Engagement von “Women in Africa” oder Beratungsgesellschaften äußert. Doch die Rolle der Frauen in Afrika wartet immer noch auf grundlegende Änderungen. Sowohl von außen als auch aus den Ländern selbst.

Top-End oder Basis der Frauen in Afrika: Alle gemeinsam machen einen Unterschied

Es ist legitim für die eingangs genannten Organisationen sich mit Frauen am oberen Ende der Skala zu befassen. Aber gleichsam als Rechtfertigung wird in den Broschüren und Dokumenten alles in schönste Farben getaucht und ein seltsames Bild der emanzipierten afrikanischen Frau gezeichnet. Man ist sich nicht zu schade ganz verklärt ein Kapitel “verschiedene Gesichter” afrikanischer Frauen einzubinden. Das verstellt bedauerlicherweise den realistischen Blick auf die Entwicklungsmöglichkeiten afrikanischer Frauen im 21. Jahrhundert. Oder haben wir es hier mit einem Spiegel zu tun: wirklich alte weiße Männer wünschen sich von allem ein bisschen was bei afrikanischen Frauen, aber bitte keine Rolle der Frauen in Afrika, die ohne schöne Bilder auskommen könnte.

Nur schöne Bilder: Viel Marketing, wenig Substanz und nicht repräsentativ für Frauen in Afrika

Wer für sich die neue afrikanische Frau so entdeckt und dabei weibliche Entrepreneurs im adretten Kleid meint, ist noch nie wirklich in das schmutzige, stinkende Afrika eingetaucht mit dem Problem eine Horde Kinder täglich durchfüttern zu müssen und am besten noch mitansehen zu müssen wie der Mann das bisschen Geld versäuft oder mit anderen Frauen durchbringt. Und das kann sowohl in den Städten als auch auf dem Land beobachtet werden.

Genau hier möchte PAMOJA Gemein.gut KAFFEE ansetzen: die Unterstützung von Projekten, die von Frauen initiiert sind und für Frauen in Afrika an der Basis gedacht sind.

Dazu zählen sowohl Frauen in schwierigen Situationen, wie nach einem Gefängnisaufenthalt als auch Kinder, denen der Zugang zu Bildung durch Schulprojekte ermöglicht werden kann.

Modernes Entwicklungsmodell wird schnell zum alten Hut

Wenn sich außer dem Geschlecht der Begünstigten nichts ändert und der Zugang zu Bildung nicht für alle gleich ist, dann ist das wohl kaum ein wesentlicher Erfolg, oder wollen wir das Bild des schönen Wilden ewig fortführen? Natürlich will der einflussreiche Manager, dass auch seine Tochter später Einfluss und Macht hat. Es ist also keineswegs die typische afrikanische Frau, die Karriere macht, sondern die mit dem Bonus der “richtigen” Geburt, liest man die zitierten Hochglanzbroschüren einmal mit kritischem Auge.

Privilegierte Kinder finden sich statistisch gesehen weit häufiger an höheren Bildungseinrichtungen. Abschlüsse gegen Geldzahlungen an unterbezahlte Professoren gehören bei ihnen geschlechterübergreifend zur Tagesordnung. Ganz zu schweigen von einer regelmäßigen Ernährung und der Abwesenheit von Alltagsgewalt. Das ist nur leider nicht der Durchschnitt afrikanischer Frauen oder Männer, sondern die gehobene Mittelschicht und darüber. Ist das die moderne Rolle der Frauen in Afrika, die wünschenswert ist?

Das Alltags-Paradoxon afrikanischer Frauen

Ja, es gibt Erfolgsmodelle afrikanischer Frauen in Afrika, wie etwa die Rechtsanwältin Judy Thongori oder die Nobelpreisträgerin Wangari Maathai. Und ja, manchmal sind es Frauen ohne Beziehungen, die sich ihren Weg bahnen. Aber bitte, deshalb gleich das “Neue Afrikanische Entwicklungsmodell” auszurufen ist angesichts der Unterdrückung und Chancenlosigkeit der überwiegenden Mehrzahl der afrikanischen Frauen absurd. Auch muss auf das Problem der ethnischen Verwerfungen in Kenia hingewiesen werden, dem Land auf das wir bei PAMOJA Gemein.gut KAFFEE unseren Fokus legen.

Um es plakativer zu umschreiben: afrikanische Frauen besitzen den Schlüssel für eine bessere Zukunft in Afrika, aber sie finden selten das geeignete Schloss dafür. Und dafür sorgt eine Männerwelt, die alles beim Alten belassen möchte und sich auf Traditionen beruft, die es unter Umständen so nie gegeben hat, eine Fiktion, ein Mythos also.

Viel mehr trifft zu was Luise White in „The Comforts of Home“ – Prostitution in Colonial Nairobi” beschreibt. Dieses Buch sei allen empfohlen, die einmal eine bessere Idee vom kolonialen Alltag der Frauen in Kenya bekommen möchten.

Und so kann man beide Ansätze doch noch vereinen und zu einem besseren Ende bringen

Afrikanische Frauen haben eine natürliche Autorität, die wie ein gesunkener Schatz gehoben werden muss. Initiativen und Programme sind gut. Der Zugang zu Resourcen, ohne Einflussmöglichkeiten der afrikanischen Männer, sind der Türöffner dazu. Hier greifen Mikrokreditprogramme speziell für Frauen. Ein Wegbereiter ist der Nobelpreisträger Mohammad Yunus.

Es sind etliche Bausteine nötig, um die rechtliche, wirtschaftliche und politische Diskriminierung von Frauen in Emanzipation zu verwandeln und so das Potential voll auszuschöpfen.

Man möchte sagen, endlich denken die Beraterfirmen der nördlichen Halbkugel in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung der Südhalbkugel. Wer es ehrlich meint, muss aber weiter als bis zu den weiblichen Eliten in Afrika in seinen Überlegungen kommen, denn das Rückgrat der afrikanischen Gesellschaft bilden Töchter, Mütter, Ehefrauen, die vor allem eines verbindet. Sie stehen um vier Uhr morgens auf und fallen nach vollendetem Tagwerk spätnachts und todmüde in den verdienten Erholungsschlaf.

Welchen Weg sollte man gehen, um die Rolle der Frauen in Afrika neu zu bestimmen?

Es bringt nichts die afrikanischen Männer durch Aktionismus vor den Kopf zu stoßen, denn die Frauen selbst verstehen sich nicht als ausschließlich toughe Businessfrauen, die vor allem die Ellenbogen ausfahren und nebenbei bemerkt auf diese Weise nur eine billige Kopie der Männer wären.

Die Einbeziehung der Männer ist ein sensibles Thema, aber wenn Frauen in Afrika aufzeigen, dass sie kreativ, zuverlässig und produktiv arbeiten, wird auf lange Sicht kein Mann an diesen Führungspersönlichkeiten vorbei (gehen) können.

Kredite und Landerwerb sollten für Frauen leichter zugänglich sein. Ebenso sollte das Unternehmertum afrikanischer Frauen gefördert werden, nicht zuletzt um die Quote von zurzeit von 24 Prozent weiblicher Unternehmer in Afrika signifikant anzuheben.

Mit und für Frauen muss im Fokus afrikanischer Frauen stehen, die führen wollen

Wie lange der Prozess einer Emanzipation der afrikanischen Frauen dauert, ist dennoch schwer abzuschätzen. Eine besondere Rolle spielen weitere Faktoren. Neben den eigenen Fähigkeiten muss man aufzählen: Hitze, Dürre, klimatische Einflüsse, weltwirtschaftliche Lage, gerade im Hinblick auf die eigenen Erzeugnisse afrikanischer Länder, die nach wie vor stark von der Landwirtschaft abhängen.

Die zukünftige Rolle der Frauen in Afrika wird in Zukunft ganz entscheidend davon abhängen, inwieweit Gesundheit beziehungsweise Durchseuchung ganzer Landstriche mit “sexually transmitted diseases“ (STD) eigedämmt werden kann. Allgemeine Alphabetisierungskampagnen und die Verbesserung von Bildungschancen für Mädchen wären immens wichtig. Kriege werden überwiegend von Männern geführt. Alle drei genannten Schwachpunkte im System Afrika werden strategisch genutzt, um zu zerstören. Die Rolle der Frauen in Afrika steht auf dem Prüfstand.