TROCKNUNG AN DER SONNE

Eine traditionelle und natürliche Verfahrensweise bei der Herstellung von Kaffee stellt die Trocknung dar. Geschmacklich bedeutet die trockene Methode eine andere Variante des meist gewaschenen Kaffees. Diese Veredelungsstufe ist gleichzeitig abhängig von den lokalen klimatischen Bedingungen und nicht generell möglich. Sie kann jedoch ein starkes Mittel auf dem Weg der Selbstbestimmung von Kleinbauern darstellen, wenn es gelingt diese Tätigkeit selbst zu betreuen.

Was noch zählt bei der Herstellung von Kaffee

Wasserersparnis kann aus zwei Gründen wichtig sein. Einerseits werden damit Trockenperioden überbrückt. Zum anderen kann das dirigistische Instrument der Wasserversorger auf diese Weise zurück gedrängt werden und größere Unabhängigkeit erzielt werden. Sogar schon mit den ersten Schritten bei der Herstellung von Kaffee kann so eine beginnende Unabhängigkeit der Kleinbauern durch die Reduzierung der regionalen Wasserversorgung einher gehen.

Vorteile

  • Durch Fermentierung interessante Geschmacksvariante
  • Wasserersparnis
  • Stärkung der kleinbäuerlichen Produktions- und Vermarktungsstrategie
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Es ist kein Geheimnis, dass PAMOJA Gemein.gut KAFFEE genau hinschaut bei der Wertschöpfungskette. Die Mehrzahl der Stufen innerhalb dieser Kette sind überflüssig und schaden dem Anliegen den Kleinbauern einen echten Mehrwert zu liefern.

Warum fast ein Tüftler bei der Herstellung von Kaffee benötigt wird

Wie ein kleiner Nachwuchstüftler arbeiten wir uns Schicht für Schicht vor und versuchen an die Fehl- und Falschstellen im System zu gelangen. Aus Sicht der Kleinbauern ist seine mangelnde Bildung Dreh- und Angelpunkt der Misere.

Während sein Kaffee außer seiner liebevollen Betreuung zum Gedeihen nicht viel mehr benötigt als das was er ihm mit natürlichem Dünger und Bananenpflanzen zur Abschattung zur Verfügung stellt, lauern die Gefahren an nahezu jeder Stelle in der Wertschöpfungskette. Welche betreffen ihn direkt und unmittelbar?

Kurz gesagt alle die Prozesse, die mit den Verarbeitungs- und Veredelungsschritten bei der Herstellung von Kaffee zu tun haben, sind hier anzusprechen.

Die lokalen Wasserwerke können so ein Faktor werden. Denn über eine Drosselung oder komplette Sperrung der Wasserzufuhr lassen sich Kleinbauern sehr gut im Zaum halten. Diese Regelungen wiederum sind undurchschaubar und politisch gewollt. Übrigens: Lokale Geschäftsleute oder Mitbewerber in der Wertschöpfungskette sind gerne politisch tätig oder agieren im Hintergrund.

Die trockene (und beste) Methode bei der Herstellung von Kaffee?

Es könnte ein vielversprechender Ansatz sein, wenn sich mehrere Kleinbauern zusammen schließen und gemeinsam Bohnen zur Trocknung ausbringen. Die Gemeinschaftsleistung läge in der Bereitstellung einer größeren Fläche sowie der Vorsorge die Bohnen bei Kälte und Nässe zu schützen, so dass eine konsistente Trocknung über eine Zeitraum von 30 Tagen erreicht werden könnte.

Natürlich ist dieser Weg mit dem Risiko behaftet, dass Wetterumstürze die gesamte Ernte auf diese Weise während der Trocknung zerstören können. Am Beispiel Kenia und der Region um den Mount Kenya herum zeigt sich deutlich, dass das durchaus sehr problematisch sein kann. Gleichzeitig sind die Kaffeebohnen nach 30 Tagen hervorragend fruchtig und veredelt und somit einigen Stufen der Wertschöpfungskette, die nicht in Händen der Kleinbauern liegen, entzogen.

Aus Sicht der weiteren Vermarktung ergibt die trocken behandelte Kaffeebohne ein Produkt mit USP aufgrund Ihres besonderen, fruchtig, schokoladigen, nussigen Profils.

Am Beispiel Kenias ist die Herstellung von Kaffee mit der trockenen Methode aus den oben genannten Gründen als eher problematisch einzustufen. In zwei weiteren Beiträgen dieser Reihe werden wir uns deshalb mit der Nassaufbereitung, d.h. Waschen des Kaffees beschäftigen bzw. mit einer Mischform aus diesen beiden Methoden.

30 Tage

Die Trocknung an der Sonne ist ein natürlicher Vorgang bei der Herstellung von Kaffee. Einerseits trocknet dabei der Kaffee, auf der anderen Seite befindet sich dabei noch das Fruchtfleisch an den Bohnen.

Risiken

Innerhalb des Monats zur Trocknung können instabile Wetterverhältnisse auftreten: Regen, Feuchtigkeit, Kälte begünstigen Schimmel und Fäulnisbildung und machen die Bohnen dann unbrauchbar.

Aroma

Wenn die Trocknung erfolgreich ist, warten süße, fruchtige Aromen auf den Kaffeeliebhaber. Das ist der große Vorteil der Herstellung von Kaffee mit der trockenen Methode. Es winkt ein herrlich-aromatisches Tassenprofil.

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